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Nachbarschaftsstreit um Sicht und Sonne: Einblick in die Rechtsberatung bei Konflikten zwischen Immobilieneigentümer

In der Idylle des Wohneigentums können Nachbarschaftsstreitigkeiten manchmal wie ein Sturm aufziehen, der die Gemüter erhitzt und die Rechte der Haus- und Grundeigentümer auf die Probe stellt. Ein solcher Konflikt entfachte, als ein Chaletbesitzer feststellen musste, dass die majestätische Höhe einer Tanne auf dem Nachbargrundstück nicht nur seine Aussicht auf das umliegende Bergpanorama einschränkte, sondern auch Sonnenlicht von seinem Anwesen abhielt.

Wenn hochgewachsene Bäume den Nachbarn einschränken

Der stolze Chaletbesitzer sah sich mit dem Problem konfrontiert, dass die Bäume auf dem nördlich angrenzenden Nachbargrundstück, insbesondere eine hohe Tanne, seine freie Sicht und das Sonnenlicht auf seinem Anwesen behinderten. Trotz wiederholter Aufforderungen seitens Chaletbesitzer, die Bäume zu fällen oder zu beschneiden, blieb der Nachbar untätig. Der Streit eskalierte, als der Chaletbesitzer vor Gericht zog und eine Beseitigungsklage einreichte.

Die juristische Perspektive auf den Nachbarschaftsstreit

Die Gerichte beurteilten den Fall mit Bedacht und beriefen sich auf das Zivilgesetzbuch (ZGB), das klar festlegt, dass Eigentümer ihre Rechte ausüben können, solange sie dabei nicht unangemessen in die Rechte ihrer Nachbarn eingreifen. Dies umfasst auch den Schutz vor übermässigen Immissionen wie Lärm, Geruch oder, in diesem Fall relevant, der Einschränkung der Aussicht und des Lichtentzugs. Die Gerichte führten eine sorgfältige Abwägung der Interessen beider Parteien durch. Sie betonten, dass nicht jede Beeinträchtigung der Aussicht als übermässig angesehen werden kann, sondern nur unter strengen Voraussetzungen. Dazu gehört beispielsweise die erhebliche Einschränkung einer besonders schönen Aussicht. Weiter kann es eine gültige Voraussetzung sein, wenn das Nachbargrundstücks aufgrund einer spezifischen Nutzungsart von der Aussicht abhängig ist.

Letztendlich bestätigte das Bundesgericht die Entscheidungen der Vorinstanzen und ordnete die Entfernung der Bäume an. Die Begründung basierte auf der nachgewiesenen signifikanten Beeinträchtigung von Sonne, Licht und Aussicht aufgrund der Bäume auf dem Nachbargrundstück.


Fazit zum Nachbarschaftsstreit

Dieser Fall bietet einen Einblick in die komplexe Welt der Nachbarschaftsstreitigkeiten und zeigt die Bedeutung einer fundierten Rechtsberatung in Immobilienangelegenheiten. In solchen Konflikten ist es entscheidend, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verstehen und sich auf juristischem Wege für seine Rechte einzusetzen. Wenn Sie in ähnliche rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt sind oder einfach mehr über Ihre Rechte und Pflichten als Immobilieneigentümer erfahren möchten, kann Ihnen eine professionelle Rechtsberatung wie die der HEV Verwaltungs AG helfen, Klarheit zu schaffen und die bestmögliche Lösung für Ihr Anliegen zu finden.

 

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